MotoGP: Grand Prix von China, mein Rückblick auf das Rennen

Der GP von China liegt hinter uns und Rossi hat gewonnen. Früher wäre das kaum eine Meldung wert gewesen, war Valentino Rossi doch stets ein Garant für Seriensiege, konnte ihm doch niemand das Wasser reichen. In den Jahren 2006, 2007 und 2008 sieht das aber anders aus – entsprechend spannend verspricht die Saison zu werden.

Und was ist sonst noch passiert – ausser Rossis Sieg mit einer Rundenzeit von 1’59.273?

Der Chupa Chups-Mann (Jorge Lorenzo) zeigte überaus beeindruckend, dass er unverdächtig ist, ein Lutscher zu sein – nach dem krassen Sturz im Training stellte er seine Yamaha M1 auf Startplatz 4 ab – mit (an)gebrochenem Knochen im Fußgelenk (!). Und das nachdem es lange gar nicht klar war, ob er nach dem Highsider überhaupt fahren können würde.

Sollte jemand von seinen Gegnern dann darauf gehofft haben, dass er wegen starker Schmerzen wohl nur unter ferner liefen landen würde, so ist diese Hoffnung unerfüllt geblieben. Bis zum letzten Drittels des Rennens war er tatsächlich im Mittelfeld bzw. am Ende der Verfolgergruppe gefahren, um dann am Ende so aufzudrehen, dass er einen Gegner nach dem anderen überholen konnte.

Vom Spital in Richtung Pokal also – naja, nicht ganz, eher aus dem Rollstuhl auf Platz 4, aber das muss ihm erstmal einer nachmachen. Wer mit gebrochenen Knochen noch so angast, ist auf jeden Fall beeindruckend – ob man den Herrn jetzt mag oder nicht:

Dani Pedrosa war auf seiner Repsol Honda (noch ohne pneumatische Ventile, die bei Yamaha ja zu helfen scheinen) über das komplette Rennen der einzige, der Valentino Rossi ernsthaft Paroli bieten konnte. Und das trotz erheblicher Top-Speed-Unterschiede zu Gunsten der Yamaha M1.

Zumindest sah es so aus, bis Rossi dann zum Ende des Rennens (ca. 3 Runden vor Schluss) mal allen zeigte, dass er noch fahren kann – und dass es zumindest am Sonntag keiner besser kann. Nach 2 Runden Endspurt war die Lücke zwischen ihm und Pedrosa schon auf über 3 sek. angewachsen – Tendenz steigend, also keine ernsthafte Chance für Dani Pedrosa, das Ruder noch ‘rumzureissen. Der fügte sich dann auch in sein Schicksal und freute sich artig (für seine Verhältnisse) über den erreichten zweiten Platz.

Nachdem Rossi nun seine Durststrecke ohne einen Sieg beendet hat, konnte er sich auch endlich mal wieder richtig freuen:

Der (noch) amtierende Weltmeister Casey Stoner hat sich leider bei der Reifenwahl etwas vertan und hatte somit beim Kampf um die Podestplätze nichts mitzureden.

Bisher auf jeden Fall eine tolle Saison: 3 Rennen, 3 Sieger – so kann es von mir aus gerne weitergehen 🙂

1 Comment

  1. Sehr schön geschrieben.
    War wirklich eine reife Leistung von Lorenzo. Wie es ausschaut fällt er aber dafür beim kommenden GP aus

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