Wirklich spannend war das Rennen – zumindest der Kampf um den Sieg – eigentlich zu keiner Zeit. Stoner ist in übicher Manier gleich vom Start an dem Feld davongeeilt und hatte schnell gut 3 sek. Vorsprung herausgefahren. Rossi war von Startplatz 2 auf 3 zurückgefallen, machte sich aber schnell an die Verfolgung des Ducati Marlboro Piloten und konnte rasch den auf 2 liegenden Dani Pedrosa hinter sich lassen.
Als der Rekordweltmeister Rossi dann den Versuch unternahm, die Lücke zwischen ihm und Casey Stoner zu schließen, mussten alle Ducatisti weltweilt dann ganz tief durchatmen: Rolling Stoner war wieder da, Casey Stoner war gestürzt – damit erbte Rossi kampflos Platz 1, damit könnte sich Stoner bereits aus dem Titelkampf verabschiedet haben.
Während Stoner von Reifenproblemen sprach, brachte Valentino Rossi das ganze auf eine etwas bodenständigere Erklärung: Stoner habe schlichtweg zu viel gewollt, sei zu sehr ans Limit bzw. darüber gegangen, um ihn (Rossi) abzuhängen – wenngeich sich der Italiener keineswegs sicher war, Stoner noch einholen zu können, war dieser doch in allen Qualifyings, Trainings und nicht zuletzt im Rennen schlichtweg schneller.
Rossis Sicht der Dinge im O-Ton, erst aus einem Interview mit Italia1 Television:
“He was pushing, and at that point he’d always take a very tight line, also in practice.”
Und aus der Pressekonferenz nach dem Rennen:
“For sure he braked a bit too hard and he lost the front. He slid while he was pushing hard and I was going more or less like him, so he was trying to increase the lead.
However, as we’ve shown many times, if we are in good shape especially in race trim we aren’t much slower than him. Except for two or three times, I finished in front of him more often than he has.
So maybe he tried to push a bit harder and he lost the front. Today the surface was a bit more slippery. On that corner I too had some warnings.
Casey pushed a lot, but he couldn’t go far away from me. Some laps I gained, some laps I lost. It was a long race and I don’t know if it was possible to catch him. But anyway I was happy because my settings were okay and when I saw him slide away, I thought for the championship it was very positive for us.”
Was war sonst noch bemerkenswert?
- Jorge Lorenzo schafft auf Michelin einen sehr guten zweiten Platz
- Toni Elias darf such mit dem dritten Platz erneut über ein Podium freuen
- Dani Pedrosa wechselt mit sofortiger Wirkung auf Bridgestone Reifen – und kam nach einem guten Start nur als Vierter ins Ziel
- Chris Vermeulen konnte sich in einem sehr starken Rennen von Platz 13 bis auf 5 vorarbeiten
- Platz 6: James Toseland
- Platz 7: Loris Capirossi
- Platz 8: Andrea Dovizioso
- Platz 9: Marco Melandri
- Platz 10: Colin Edwards
- Platz 11: Sylvain Guintoli
- Shinyia Nakano kann die ihm zur Verfügung gestellte Bridgestone-bereifte Werkshonda nur für Platz 12 nutzen
- Platz 13: Anthony West, dessen Schicksal bei Kawasaki wohl besiegelt zu sein scheint
- Platz 14: John Hopkins, der mal schnell seine Eheprobleme lösen und wieder Gas geben soll 🙂
- Nicky Hayden musste dank seiner beim Supermoto erworbenen Verletzung aussetzen.
- Randy de Puinet fuhr stark, extrem stark. Fast eine Runde. Und machte dann seinem Ruf als Crashpilot alle Ehre und warf seine sehr gute Platzierung weg.
- Auch Alex de Angelis gesellt sich zu denen, die es nicht ins Ziel schafften
Schade für die Spannung in der WM war natürlich insbesondere der Sturz von Casey Stoner – aber wie heisst es doch geich?
“To finish first, you first have to finish…”
Schöne Zusammenfassung des Rennens.
Ob man mich als “RollingSchwipi” bezeichnen könnte?
RollingSchwipps vielleicht 🙂