Kawasaki steigt aus der MotoGP aus – Hopper und Melandri arbeitslos? (Update!)

Kawasaki Ausstieg MotoGP

Wirtschaftskrise allerorten – jetzt leider auch in der MotoGP. Nachdem Honda seinen Ausstieg aus der Formel 1 bereits beschlossen und kommuniziert hatte, machte man sich ja Sorgen um Hondas Ausstieg aus der MotoGP. Glücklicherweise scheint sich dies aber bisher nicht bestätigt zu haben.

Gleichwohl gibt es schlechte Nachrichten: Bei Kawasaki verdichten sich die Gerüchte um einen Ausstieg und werden langsam zur Gewissheit.

Artikel am 9.1.2009 aktualisiert!

Somit stünden John Hopkins und Marco Melandri dann nächstes Jahr ohne Motorrad da. Bitter für beide: Hopkins hatte gehofft, mit Kawasaki dem vom Suzuki MotoGP Team gewohnten Mittelmaß entfliehen zu können und ist nun arbeitssuchend.

Noch extremer stellt sich die Situation für Marco Melandri dar, der gerade erst seine Willkommensfeier bei Kawasaki hinter sich hatte.

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Nachdem er in der vergangenen Saison bei Ducati förmlich untergegangen war, stellte Kawasaki die Bewährungsprobe dar. Nur durch gute Ergebnisse dort konnte er sich für die Zukunft als MotoGP Stammfahrer etablieren. Nun ist diese Chance dahin.

Ob die Wirtschaftskrise nun letztlich den Ausschlag für Kawasakis Entscheidung gegeben hat oder ob schlichtweg der ausbleibende Erfolg verantwortlich war: Bedauernswert ist der Ausstieg in jedem Fall. Die Grünen haben seit langer Zeit das Gesicht des Motorrad Rennsports geprägt. Nach dem Ausstieg aus der IDM kommt also nun der Paukenschlag mit der Abkehr vom MotoGP.

Hatte die DORNA in der MotoGP ohnehin das Problem eines zu kleinen Starterfeldes, wird der Vermarkter sich nun etwas einfallen lassen müssen. Wenn ich richtig rechne, haben wir jetzt nur noch 17 feste Starter und die DORNA hat der FIM vertraglich 18 zugesagt. Man darf also davon ausgehen, dass Senior Ezpeleta nun schnell handeln wird, um ein weiteres Team an den Start zu bekommen.

So oder so: Die Königsklasse des Motorrad-Rennsports hat ein erhebliches Problem, während sich die Superbike WM prächtig weiter entwickelt und der MotoGP in Sachen Spannung und Starterfeld ohnehin längst den Rang abgelaufen hat. Ausserdem: Wenn man die Unterschiede in den Rundenzeiten betrachtet, sind die Teams aus MotoGP und SBK nicht mehr besonders weit auseinander. Nimmt man den jeweils betriebenen Aufwand in die Betrachtung hinein, so gewinnt die Superbike WM den Vergleich deutlich: Weniger Kosten, mehr Seriennähe, mehr Starter, ebenso viele Zuschauer – bei sehr nahe beinander liegenden Rundenzeiten.

Ich hoffe dennoch inständig, dass die MotoGP zu ihrer alten Form zurückkehrt – genug unfassbare Ausnahmetalente und aufstrebende Nachwuchsfahrer haben wir zur Zeit. Ich weiss kaum, ob das Fahrerfeld jemals mit mehr Talent gespickt war als heute.

Update (9.1.2009): In den letzten Tagen mehrten sich die Gerüchte, Kawasaki wolle nun doch weitermachen – dies scheint aber nur ein frommer Wunsch gewesen zu sein. Heute kam dann die offizielle Pressemitteilung seitens Kawasaki hereingetrudelt, die leider den Ausstieg Kawasakis aus der MotoGP mit folgenden Worten bestätigte:

Tokyo, January 9, 2009 — Kawasaki Heavy Industries, Ltd. announced today that it has decided to suspend its factory MotoGP racing activities from 2009 season.

Amid quickly changing business environment, Kawasaki has been promptly taking countermeasures to cope with the situation. As the world economy is not likely to recover in a short period due to the major impact of the financial crisis, Kawasaki decided to suspend its MotoGP racing activities from 2009 season onward and reallocate management resources more efficiently.

Kawasaki will continue racing activities using mass-produced motorcycles as well as supporting general race-oriented customers.
Kawasaki would like to thank all the fans and all those who have forwarded us great help.

Mr.Yoshio Kawamura, the Managing Director of Kawasaki Motors Racing B.V. deeply appreciates the contribution and the dedication brought by staff members of the MotoGP team.

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