Kompressor Schalldämmung: Schallschutzhaube selber bauen

Ein Kompressor ist auf jeden Fall Pflichtprogramm, wenn man Männerspielzeuge für die Garage betrachtet – und für den meisten Spass reicht da bereits ein Gerät aus der Baumarktklasse. Die Lautstärke hingegen trübt den Spass allerdings ganz erheblich. Ich habe für meinen Einhell Kompressor daher letztes Jahr schonmal eine Schallschutzhaube gebaut. Einige Restarbeiten habe ich am letzten Wochenende noch nachgeholt.

Die Prämisse beim Bau der Kiste wie auch jetzt beim Feinschliff war: Zero Invest – ich habe nur Restholz und sonstiges Material verwendet, was in der Garage rumlag.

Ausgangsbasis war also die nur aus Abfallholz gezimmerte Kiste für den Kompressor, zu der Zeit noch ohne “Innerereien” und Belüftung. Das reichte überraschenderweise für den gelegentlichen bzw. kürzeren Einsatz des Kompressors (Ausblasen, Reifen füllen, Schlagschrauber…) schon ganz gut. Die Lautstärke sank von inakzeptabel laut auf sehr erträgliche Werte, sodass man sich auch bei laufendem Kompressor in der Garage wieder unterhalten konnte und die Nachbarn möglichst wenig gestört werden. Somit kann man den Kompressor auch in den Abendstunden oder am Wochenende mal anwerfen, ohne gleich die ganze Umgebung zu nerven.


Wenn es auch bei wenig intensiver Nutzung keine Probleme mit der Wärme oder der Luftzufuhr gab, so ist doch abzusehen, dass die geschlossene Konstruktion für Arbeiten mit hohem Luftverbrauch (z.B. Lackieren, Sandstrahlen) nicht taugen würde; irgendwo muss die Wärme ja hin, irgendwo muss die frische Luft ja herkommen.

Beides soll durch eine vernünftige Belüftung gelöst werden. Um hierdurch nicht die Lautstärkedämmung wieder zu verlieren, kann das aber nicht einfach nur ein Loch sein – eine Luftführung soll verhindern, dass der Kompressor ungefiltert in die Umgebung lärmen kann. Beim Bau musste ich etwas stückeln, weil sich im Restholz nur noch kleine Stücke fanden.

Eingebaut wird ein “Prellblech” (Holzplatte) direkt am Lufteinlass des Kompressors, das von der Oberseite der Kiste bis fast zum Boden geht. Dann ein zweites Holzstück, was am Boden abschließt und etwas Luft bis zur Innen-Oberseite der Kiste hat. Dies sollte den Schall etwas um die Ecken leiten und somit nur gedämpft ins Freie entlassen:

Dann brauchen wir die geplante Lüftungsöffnung (ob eine zweite für den Luftauslass notwendig ist oder ob man so schon zurecht kommt, muss ich noch probieren, ggf. ist dann nochmal eine weitere Öffnung notwendig):

Die Größe des Ausschnittes richtete sich nach dem geplanten Ventilator – auch etwas, was noch in der Garage rumlag und somit keine Kosten verursachte: Ein Kühler-Lüfter von meiner Yamaha R6 😉

Ein kurzer Testlauf ergibt: Überraschend leise, angenehm leistungsstark:

So soll das Setup also aussehen, wenn hoher Luftverbrauch Kühlung und freie Atmung des Kompressors erfordert.

Wie eingangs bemerkt ist der Regelfall aber eine eher wenig intensive Nutzung des Gerätes, sodass der Kompressor vielleicht 2-3x je Arbeitstag kurz anspringt. Dabei gab es ja keine Probleme mit der Temperatur oder Luftzufuhr, sodass ich bei diesem Einsatz auf den Lüfter verzichten und stattdessen einen festen Verschluss nutzen kann – und maximale Schalldämmung habe.

Auf die Verschraubung des Ventilators lässt sich daher alternativ ein Brett setzen:

Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal auch das Luftsystem “lackiertauglich” gemacht und einen Wasserabscheider nebst externem Druckregler montiert:

Fertig; noch einmal fürs Familienalbum fotografiert:

Gar nicht so schlecht für einen Kaufmann, der sonst nur am Rechner sitzt 😉


Hier nochmal alle Bilder als Galerie:

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