Neues MotoGP Reglement veröffentlicht

Die FIM hat ihr neues Reglement für die MotoGP veröffentlicht – mit einer Menge an Änderungen für das kommende Jahr. Dabei sind natürlich viele Kleinigkeiten, aber auch ein paar weitreichendere Anpassungen. Die wichtigsten Änderungen sind Einschränkungen bei den Tests von Reifen und bei der Bauform von Zylindern.

Bei den Reifen sollen die neuen Regelungen vor allem dazu führen, die enorm hohen Entwicklungskosten der Reifenhersteller Michelin, Bridgestone und Dunlop zu reduzieren. Das neue Regelwerk ist hierbei vor allem eine Präzisierung der im Oktober veröffentlichten Regeln, die den Herstellern bis zu 4 vollen Testtagen auf MotoGP Bikes erlauben.

Im Volltext lautet die Regel nun so:

Tyre company testing

a) Tyre manufacturers that supply tyres to the MotoGP class may, prior to the first event of each year, designate and inform the Race Direction of one Grand Prix circuit as their testing circuit at which they may practice during the season and during the breaks with MotoGP class machines during a maximum of 4 days or part thereof, but not with riders designated by teams and not prior to the event that takes place at that circuit.

b) If requested by any tyre manufacturer supplying tyres to the MotoGP class then a 2 day test must be organised, but not with riders designated by teams, at least four weeks before any event scheduled for a Grand Prix circuit that was not in the Championship of the previous year or that, in the opinion of the Grand Prix Commission, has been substantially resurfaced since the previous event at that circuit.”

Interessant hieran ist, dass die FIM hier explizit die MotoGP Maschinen nennt – dies könnte ein Schlupfloch für intensive Tests mit anderen Maschinen (Superbike?) darstellen. Ob dies von der FIM beabsichtigt war? Aber selbst wenn Tests auf diese Weise stattfinden können, ist die Frage, ob die Testergebnisse auf MotoGP Bikes übertragbar sein werden. Dies sollten wir in der kommenden Saison beobachten können.

Bei den Motoren gibt es eine Präzisierung über die Definition eines Ovalkolbens – nun ist die maximal erlaubte Abweichung von einer kreisrunden Bauform genau festgelegt. Das ändert aber an den Bikes nichts, da Ovalkolben (wie seinerzeit bei den RC30 und auch bei der NSR500 von Honda verbaut) ohnehin schon nicht mehr regelkonform waren.

Eine weitere Klärung erfolgte bei der Bauform des Rahmenhecks bzw. der Sitzbank. Dies war auch notwendig, da es in diesem Jahr hierzu ja schon eine kleine Diskussion um die Ducati GP7 gegeben hatte. Die Regeln klären nun genauer, dass sich die angegebenen Abmessungen nur auf den Abstand von Sitzbank zum Höcker beziehen und Aufbauten wie TV-Kameras nicht mitzuzählen sind. Ducati hatte ja zur Vermeidung von Diskussionen bereits die Sitzbank der GP7 etwas tiefer gesetzt.

Die letzte weitreichendere Änderung betrifft das Verhalten bei einem eventuellen Boxenstopp. Nach der Einfahrt in die Box darf diese Maschine nicht mehr in diesem Rennen zum Einsatz kommen. Fährt also ein Fahrer in die Boxengasse, will das Rennen aber später fortsetzen, so muss er ggf. notwendige Reparaturen oder Einstellungen “draussen”, also in der Boxengasse durchführen lassen.

Das neue Regelwerk kann hier im Originaltext als PDF abgerufen werden.

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